Die Bruckschneider-Ventilposaune

1985 begann ich bei unserem Altbürgermeister Georg Dülp am Nachmittagsunterricht, in der Hauptschule Marktleuthen, Posaune zu lernen. Georg überreichte mir eine Zugposaune, setzte mich nach rechts außen und ich spielte Bass. Ich wollte aber ein Instrument zum Drücken und lernte heimlich die Griffe meiner „drückendenden Mitschüler“ mit.
Im Januar 1986 durfte ich dem Marktleuthner Posaunenchor beitreten und bekam auf meinen Wunsch, von Fritz Schricker, ein Ventilinstrument, ein Tenorhorn, überreicht.

1990 erhielt ich dann eine Ventilposaune, die seit Jahren im Schrank des Gemeindehauses lag. Sie hatte einen härteren Klang als das Horn und eine sagenhafte Optik.

Auf dem Trichter befand sich eine Prägung: CA Wunderlich/ Siebenbrunn/ Vgtl. Was für ein Instrument! 1996 wurde dieses tolle Musikinstrument revidiert und ich hatte die Ehre es bis 1999 zu spielen.

Wir schreiben das Jahr 2020: Eines Abends klingelte bei mir das Telefon; Manfred Vates aus Brand, einer meiner langjährigen Weggefährten als Musiker und Freund, las einen Bericht über das neu renovierte „Bruckschneider Häusl“ und erinnerte sich an die guten alten Zeiten zurück.

Wir schreiben das Jahr 2020: Eines Abends klingelte bei mir das Telefon; Manfred Vates aus Brand, einer meiner langjährigen Weggefährten als Musiker und Freund, las einen Bericht über das neu renovierte „Bruckschneider Häusl“ und erinnerte sich an die guten alten Zeiten zurück.

Auch an meine erste Ventilposaune. Diese war das Erbstück vom Bruckschneider. Jetzt gingen die Recherchen los. Was weiß Manfred, der Zürner´s Otto, die Wunderlich´s Erna (Rogler) oder der Küspert Karl darüber, wie Willy Purucker an dieses Instrument gekommen war und wo er damit gespielt hatte. In Marktleuthen gab es in den 30ern Jahren und bis ca. 1945 eine Blaskapelle. Nach dem Krieg löste sich die Kapelle langsam auf und einige Spieler, auch der „Bruckschneider“, traten dem Posaunenchor Marktleuthen bei. Bis Ende der 70er hatte Willy Purucker mit dieser Ventilposaune das Lob Gottes verkündet. Auf welcher Grundlage dann das Instrument in den Besitz des Posaunenchors gewechselt ist, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden. Leider ist mittlerweile auch Anita Purucker, die Tochter des Bruckschneiders verstorben. Sicherlich sind auch hier viele Geschichten unwiederbringlich verloren gegangen.

Nach über 20 Jahren haben wir dieses äußerst seltene Instrument wieder ausgegraben. Die „Bruckschneider“-Ventilposaune, die auf Anhieb spielbar war.

Die Marktleuthner Posaunenchorleiterin Gabi Pecher überließ dem Überbruckverein diese Ventil-Posaune als Dauerleihgabe, die in den nächsten Jahren einen Ehrenplatz in Ü2 erhält.

Dafür ein herzliches Dankeschön.

(Bericht von Reinhard Mücke)